Inhalt: Neun Jahre alt war Polina Scherebzowa, als in Grosny Krieg ausbrach. In diesem Jahr, 1994, begann sie ihr Tagebuch, das sie zehn Jahre lang und über einen zweiten Konflikt hinaus führte. Es ist eine fesselnde Chronik vom Leben in Zeiten des Krieges, von der Schönheit und Grausamkeit des Daseins, die Polina stilistisch glänzend und mit der tiefen Lakonie eines Kindes, später einer jungen Frau beschreibt. Und mit ganz eigenem Blick: Polina ist Tochter einer Russin und eines Tschetschenen; sie wird von einer russischen Bombe verletzt, in der Schule beschimpft man sie dennoch als «Russenschwein». Zugleich bleibt Polina ein Kind, sucht Salamander, ärgert sich, weil sie das einzige verkleidete Rotkäppchen unter lauter Schneeflocken ist. Sie lernt, mit dem Schrecklichen umzugehen - den Angriffen und Anfeindungen; der kleinen tschetschenischen Kämpferin mit dem MG; dem verwundeten Soldaten, der ein Kind bittet, ihn zu erlösen. Währenddessen erlebt Polina den Alltag eines Teenagers, Streit mit der Mutter, die erste Liebe. Der düstere Hintergrund lässt die Poesie dieser Jugend nur umso stärker leuchten. Ein Dokument von großer Wahrhaftigkeit, eine Geschichte vom Erwachsenwerden in schwieriger Zeit, ein berührendes, hochliterarisches Tagebuch - eine Entdeckung.
Inhalt: Erschütternde Tagebuchaufzeichnungen aus Grosny. 1994, mit neun Jahren, beginnt die Autorin in Grosny, Tagebuch zu schreiben, und führt es fort bis 2002. Die zunächst einfachen Feststellungen und Erlebnisse weiten sich rasch - sie liest viel und vieles aus der umfangreichen Bibliothek ihres Großvaters - zu einem fesselnden, sprachlich faszinierenden Dokument. Sie erlebt die Schrecken und Grausamkeiten der beiden Tschetschenienkriege hautnah mit, wird wegen ihres Namens als Russenschwein - ihre Mutter ist Russin, ihr Vater, den sie nie gesehen hat, Tschetschene - von den Mitschülern und Lehrern gemobbt, sie sieht Verletzte, Tote und zerfetzte Körper, wird durch Granatsplitter verwundet und beschreibt das tägliche Bemühen um die notwendigen, kaum vorhandenen Lebensmittel und das Auseinanderbrechen einer multikulturellen Gesellschaft, die durch Krieg und Gewalt aufeinander gehetzt wird. Ihrem Tagebuch, das sie durch kleine Gedichte verschönt, vertraut sie auch ihre Träume, Ängste, Gefühle, ihre Hoffnung auf Frieden, ihren Streit mit der Mutter und ihre erste Liebe an. Es ist eine erschütternde Chronik, die trotz der fast unvorstellbaren Grausamkeiten und Erlebnisse Hass vermeidet und in dem nüchternen, sachlichen, bisweilen auch humorvollen Stil die Lektüre erträglich macht. Polinas Tagebuch ist eine weite Verbreitung zu wünschen.
Aus dem Russ. übers. Systematik: Bi 2 - Scherebzowa, Polina, , Ge 4.532 Umfang: 570, [16] S. : Ill. (z.T. farb.) Standort: 1. Obergeschoss + Bi 2 Schere ISBN: 978-3-87134-799-3
Bi 2 - Scherebzowa, Polina, Ge 4.532
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Sachbuch
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