Inhalt: Bekanntlich verstrickt sich jeder, der über sein eigenes Leben schreiben will, in ein Lügenknäuel. Der Kunstgriff, mit dem Irene Dische diesem Dilemma entgeht, ist genial: an ihrer Statt erzählt Großmutter Elisabeth Rother, genannt Mops, und die Enkelin setzt sich lustvoll ihrem süffisanten, gnadenlos vorurteilsbeladenen Blick aus.
»Daß meine Enkeltochter so schwierig ist, hängt vor allem mit Carls geringer Spermiendichte zusammen« - zum Auftakt ein Paukenschlag, und damit wird das schlesisch-rheinische Familienensemble auf die Bühne gerufen. Carl, Elisabeths jüdischer Mann aus Leobschütz, ist ihretwegen zum Katholizismus konvertiert, was die Nazis und sein neuer Erlöser aber nicht gelten lassen wollten. Gerade noch rechtzeitig gelangte er mit Frau und Tochter nach New York, während Elisabeths Brüder aufrechte Nazis wurden und Carls Verwandtschaft im KZ endete.
Irenes Mutter, Renate, zerschnitt gerne Leichen und erzog ihre Tochter vornehmlich in der Pathologie, weil Dische, ihr unmöglicher Mann, zu Hause an einer Erfindung hockte, die ihm fast den Nobelpreis eingetragen hätte. Liesel, das Faktotum, ist moralisch unerschütterlich und Gott ebenso ergeben wie den Rothers:
Nachdem sie der sterbenden Großmutter mittels Himbeergeist zu einem sanften Tod verholfen hat, bleiben ihrer Fürsorge immer noch die unbelehrbare Renate und die missratene Irene, die zwar ihre Jungfräulichkeit löblich lange verteidigt, dafür aber keinen Schulabschluß und, wie es lange schien, auch sonst wenig zustande gekriegt hat... Wie in einem Kaleidoskop fügen sich die atemlos, liebevoll-bösartig erzählten Episoden dieser deutsch-amerikanischen, katholisch-jüdischen Sippe zu einem Gesamtbild bürgerlicher Familienkatastrophen.
Aus d. Amerik. übers. Umfang: 378 S. Standort: Disch ISBN: 978-3-423-13521-4
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Schöne Literatur
Landkreisbibliothek im Gymnasium Erding Ja, ist verfügbar.
bpb Schriftenreihe ; Band 10442 Das neue Wir warum Migration dazugehört ; Eine andere Geschichte der Deutschen Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn (2019)
Standort: GEL 2 Pla
Inhalt: Migration ist das Normalste der Welt, Nation kein Schimpfwort. Der Historiker Jan Plamper erzählt die deutsche Geschichte seit 1945 radikal anders: Aus- und Einwanderung gehören zur DNA unserer Republik. Das tut vor allem eines in der aufgeheizten Migrationsdebatte - es enthysterisiert. In einem ganz eigenen, mitreißenden Sound lässt Jan Plamper die Erfahrungen der Menschen, die nach Deutschland kamen, zu einem Teil unserer gemeinsamen Geschichte werden. Sie alle gehören dazu: die schlesischen Vertriebenen, die »Gastarbeiter« aus Italien und der Türkei, die DDR-»Vertragsarbeiter« aus Mosambik und Vietnam, die Aussiedler aus der Sowjetunion und all jene, die aus guten Gründen Asyl erhalten. Hier kommen die Menschen selbst zu Wort, die Dazugekommenen und jene, die schon länger da sind. Zusammen sind sie, sind wir das neue Wir. Am Ende entfaltet Jan Plamper eine konkrete Vision davon, wie wir Deutschland neu denken, zu einem neuen Wir-Gefühl kommen können. Denn es wird klar: Die Geschichte der Einwanderung nach Deutschland ist eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Wider die Aufgeregtheit macht die historische Perspektive Mut - für die Gegenwart und für die Zukunft.
Lizenz: S. Fischer Verlag Systematik: GEL 2, , GEM, , GCM 230 Umfang: 391 S. Standort: GEL 2 Pla ISBN: 978-3-7425-0442-5
Inhalt: Die Auseinandersetzung mit Thilo Sarrazins Anliegen ist für viele politisch Denkende wesentlich, für die ZEIT aber ist sie unerlässlich. Denn der Beamte, dann Politiker, schließlich Banker und nun erstmal Privatier Sarrazin ist von dieser Zeitung seit bald 40 Jahren begleitet worden, punktuell am Anfang, mit wachsender Bedeutung seiner Aufgaben und Ämter zunehmend enger - und kritischer. Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über den Verlauf der Sarrazin-Debatte und ihrer Hintergründe, beginnend mit der Erwähnung eines Buches Thilo Sarrazins in der Rubrik Neuerscheinungen im September 1974. ZEIT-Autoren wie Bernd Ulrich, Ôzlem Top‡u oder Jörg Lau haben die Konfrontation nicht gescheut. Zusammen mit einer Fülle von Beiträgen von und Interviews mit Thilo Sarrazin, die in der ZEIT erschienen sind, trägt die Dokumentation zu einer unvoreingenommenen und objektiven Sichtweise und Versachlichung der Diskussion bei. Systematik: GCW 101, , ERN Umfang: 253 S. Standort: GCW 101 Sar ISBN: 978-3-8419-0071-5
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.235/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 04.05.2024, 14:06 Uhr. 114 Zugriffe im Mai 2024. Insgesamt 123.974 Zugriffe seit Januar 2011
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