Inhalt: Kurzbeschreibung: Die alte Frau Stummvoll, mehr als 30 Jahre Bedienung im "Alten Eck", hadert mit Oskar, wie sie den Herrgott seit Kindertagen nennt, weil er wieder einmal einen der ihr Nächsten zu sich gerufen hat. In einem mal zornigen, mal listigen Verständnis einfordernden Monolog erzählt sie Oskar noch einmal von ihrem Leben, von der Plackerei und den Sorgen, vom Zufriedensein und dem Sich-Fügen. Und jetzt, teilt sie dem Herrgott mit, sei es an der Zeit, zu gehen. Das Portrait einer beeindruckenden Frau, die sich auf ihre alten Tage selbstbewußt die Freiheit nimmt, sich zu verabschieden, "wenn die Lebensgeschichte erzählt ist".
Text-Auszug: "Ich werd fliegen, und was ich mir zutrau, das tu ich. Schreibst du eigentlich mit, oder red ich hier ins Leere? Sag was, Oskar! Nur ein einziges Mal, ich bin verschwiegen, das weißt du. Ich plapper viel wenn´s gewünscht wird, aber plaudern ist nicht meins. Also, sag was. Dann eben nicht. Vielleicht würd mir ja deine Stimme nicht gefallen, oder ich verstehe deinen Dialekt nicht. Ambrosisch, das kapiert niemand. Nicht mal der Enkel der Gatterer, der kapiert sonst eigentlich alles. Doch bei dir, schätz ich, muß auch er kapitulieren... "
Lesermeinung via Internet: Eine Leserin oder ein Leser aus Kelkheim, Deutschland , 22. Juli 1999 Sehr realitätsnahe Beschreibungen Lilie, eine alte Frau, die gerade aus dem Altenheim abgehauen ist, steht am ersten November im Nebel auf einer Kölner Rheinbrücke und denkt ein letztes Mal über ihr Leben nach. Das tut sie, indem sie Gott alles erzählt und mit ihm abzurechnen versucht. Die Ansprache an Gott erhält dadurch ihre Originalität, daß Lilie ihn Oskar nennt. Sie nennt ihn so seit ihrer Kindheit. Er hat sie sehr oft im Stich gelassen in ihrem Leben, doch sie spricht trotzdem noch mit ihm, auch in diesen letzten Stunden, bevor sie von der Brücke springen wird. Wenn Lilie ihr Leben, in dem sie nur wenige glückliche Momente erlebt hat und das von Verlusten und Gewalt schon in der Kindheit geprägt war, zusammenfaßt, wird immer wieder deutlich, daß sie Antworten von ihrem Oskar erwartet hat und nie auch nur eine erhalten hat. Ihre Kinder nehmen sie nicht mehr ernst, obwohl der Leser den Eindruck gewinnt, daß sie geistig noch auf der Höhe ist. Gerade dieser Umstand zeigt das, was in so vielen Familien abläuft: Die Gefühle von Großmüttern und Großvätern werden nicht mehr ernst genommen und sie werden ins Altenheim abgeschoben. Insgesamt ist Das geliebte süße Leben ein sehr gut geschriebenes Buch, das ein so Leben beschreibt, daß es einem manchmal die Kehle zuschnürt, weil man genau spürt, daß dieses Leben sicher kein besonders unglücklicher Einzelfall ist. (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.)
Rezension der Neuen Zürcher Zeitung: "Für diesen Roman hatte der Autor einen wunderbaren Einfall. Seine Heldin nämlich ruft Gott seit Kindheitstagen mit einem eigenen Namen an: Sie nennt ihn Oskar. Durch diese freche und liebevolle Vetraulichkeit bekommt der Text einen bestimmten Ton, eine Mischung aus charmanter Schrulligkeit und trotziger Rebellion ... Ein raffiniert und liebevoll gemachter Roman, der auf engstem Raum ein ganzes Leben erzählt." Umfang: 172 S. Standort: Ani ISBN: 978-3-453-15276-2
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