Inhalt: Igor ist ein merkwürdiges Kind. Er berührt Dinge, um sie zu verstehen, malt Kreise auf Hauswände und sortiert Schachteln in Schachteln ein. Während er älter wird, übt er das Schmelzen, entdeckt das Nichts und bezweifelt die Endlichkeit. Er verliebt sich und trägt eine Last, die zu schwer ist, er trifft auf den Tod und versucht schließlich, hundert Tage ohne Licht und Geräusche zu verbringen. Seine Reise führt ihn an die Grenzen der Vernunft und verändert seine Wahrnehmung der Welt für immer. Robert Gwisdek schreibt in seinem Debütroman mit einer solchen Sprachmacht und Fantasie über Wahrheit, Wahnsinn und Liebe, dass man das Leben danach mit anderen Augen sieht. Umfang: 357 S. Standort: Gwi ISBN: 978-3-462-04641-0
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Inhalt: Eine Kindheit im Nachkriegsdeutschland. Hildegard Palm entdeckt in der rheinisch-katholischen Spießigkeit ihres Elternhauses die Schönheit und Kraft der Literatur. Dem prügelnden Vater und der spröden, lieblosen Mutter zum Trotz schafft sie es, ihren Weg zu gehen. Besprechung: Ein Roman von 600 Seiten muss fesseln und mitreißen. Nach einem etwas schwerfälligen Anfang tut es dieser hier auch. Eine Kindheit im Nachkriegsdeutschland. Hildegard Palm, trotzig-aufmüpfige Heldin, entdeckt in der rheinisch-katholischen Spießigkeit ihres Arbeiter-Elternhauses die Welt der Bücher und die Geheimnisse und Schönheiten der Wörter. Dem prügelnden Vater und der spröden, lieblosen Mutter zum Trotz kann sie ihren Weg gehen und sogar die Realschule besuchen. U. Hahn verarbeitet in ihrem Roman eine Fülle literarischer Zitate, die aber hier gar nicht störend oder aufdringlich wirken. Die Schönheit und Freiheit der Literatur wird krass dem entsetzlich tristen Alltag entgegengestellt, dem Hildegard ausgesetzt ist. Der Ausweg kommt für sie gerade noch rechtzeitig vor dem psychischen Ruin. Spannend, für viele lange Leseabende. (ekz) Umfang: 595 S. Standort: Hah ISBN: 978-3-421-05457-9
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Inhalt: Kurzinhalt: Eine erfolgreiche Bankfrau macht sich auf die abenteuerliche Reise in ein abgelegens Manchodorf, um einem "Autor" ihr Leben und ihre Lieben zu erzählen. Besprechung: An Peter Handke scheiden sich spätestens seit "Mein Jahr in der Niemandsbucht" (1995) die kritischen Geister. Sein "opus magnum" (Verlagswerbung) wird diese Kluft zwischen Verehrern und Verächtern zweifellos noch weiter vertiefen. Im Mittelpunkt steht eine erfolgreiche Bankkauffrau, die auf zunächst etwas rätselhafte Weise in Bildern lebt und die der Verlust ihrer poetischen Imaginationsfähigkeit auf eine abenteuerliche Reise in die "Sierra de Gredos" führt, Handke wendet sich in diesem erzähltechnisch kompliziert angelegten Roman noch konsequenter als bisher von der realistischen Erzähltradition ab, statt dessen setzt er auf ein hypothetisches, jede konkrete Festlegung relativierendes Erzählen, das den Leser auf die Spur der Magie der "Bilder" bringen soll. Ob dies eine zeitkritische literarische Utopie oder eine kitschverdächtige Poetisierung der Welt aus dem Geist der Romantik und des Biedermeier ist, wird der Kritikerstreit vielleicht künftig klären. Für heutige Leser ist das poetische Verwirrspiel Handkes aber auf jeden Fall schwerste literarische Kost. Zur Diskussion aber hoch interessant. (ekz) Umfang: 759 S. Standort: Han ISBN: 978-3-518-41310-4
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Als das »Letzte Epos« (mit großem »L«) hat Peter Handke seinen neuen Roman bezeichnet. Mit der Niederschrift begann er am 1. August 2016: »Diese Geschichte hat begonnen seinerzeit an einem jener Mittsommertage, da man beim Barfußgehen im Gras wie eh und je zum ersten Mal im Jahr von einer Biene gestochen wird.« Dieser Stich wird, wie der Autor am 2. August festhält, zum »Zeichen«. »Ein gutes oder ein schlechtes? Weder als gutes noch als ein schlechtes, gar böses - einfach als ein Zeichen. Der Stich jetzt gab das Zeichen, aufzubrechen. Zeit, daß du dich auf den Weg machst. Reiß dich los von Garten und Gegend. Fort mit dir. Die Stunde des Aufbruchs, sie ist gekommen.« Die Reise führt aus der Niemandsbucht, Umwegen folgend, sie suchend, in das Landesinnere, wo die Obstdiebin, »einfache Fahrt«, keine Rückfahrt, bleiben wird, oder auch nicht?. Am 30. November 2016, dem letzten Tag der Niederschrift des Epos, resumiert Peter Handke die ungeheuerlichen und bisher nie gekannten Gefahren auf ihrem Weg dorthin: »Was sie doch in den drei Tagen ihrer Fahrt ins Landesinnere alles erlebt hatte: seltsam. Oder auch nicht? Nein, seltsam. Bleibend seltsam. Ewig seltsam.« Umfang: 558 S. Standort: Han ISBN: 978-3-518-42757-6
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Inhalt: Handke beschreibt in 19 wichtigen Prosatexten, wie Ausbeutung, Zerstörung, Todschlag und Mord - verbal in Einzelteile zerlegt - ihren Schrecken verlieren können. Damit gibt er einen Schlüssel zu unserer Gesellschaft, in der die Ideologie der technischen "Sachzwänge" den Blick auf gigantisches Unrecht beständig verstellt.
("Die Zeit") Umfang: 126 S. Standort: Han
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Inhalt: Als das »Letzte Epos« (mit großem »L«) hat Peter Handke seinen neuen Roman bezeichnet. Mit der Niederschrift begann er am 1. August 2016: »Diese Geschichte hat begonnen seinerzeit an einem jener Mittsommertage, da man beim Barfußgehen im Gras wie eh und je zum ersten Mal im Jahr von einer Biene gestochen wird.« Dieser Stich wird, wie der Autor am 2. August festhält, zum »Zeichen«. »Ein gutes oder ein schlechtes? Weder als gutes noch als ein schlechtes, gar böses - einfach als ein Zeichen. Der Stich jetzt gab das Zeichen, aufzubrechen. Zeit, daß du dich auf den Weg machst. Reiß dich los von Garten und Gegend. Fort mit dir. Die Stunde des Aufbruchs, sie ist gekommen.« Die Reise führt aus der Niemandsbucht, Umwegen folgend, sie suchend, in das Landesinnere, wo die Obstdiebin, »einfache Fahrt«, keine Rückfahrt, bleiben wird, oder auch nicht?. Am 30. November 2016, dem letzten Tag der Niederschrift des Epos, resumiert Peter Handke die ungeheuerlichen und bisher nie gekannten Gefahren auf ihrem Weg dorthin: »Was sie doch in den drei Tagen ihrer Fahrt ins Landesinnere alles erlebt hatte: seltsam. Oder auch nicht? Nein, seltsam. Bleibend seltsam. Ewig seltsam.« Umfang: 558 S. Standort: Han ISBN: 978-3-518-46950-7
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Inhalt: Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die ewige Sehnsucht nach einer Insel?
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht. Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung. Umfang: 255 S. Standort: Han ISBN: 978-3-328-60222-4
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Inhalt: Der 35-jährige Rupert Kramer ist ein Looser. Ohne Job, Haschisch rauchend sitzt er nächtelang vor seinem Computer, um ein Spiel zu programmieren, mit dem er groß herauszukommen hofft: das "Vatervernichtungsspiel". Rupert hasst seinen sozialdemokratischen Vater, dem zeitlebens seine politische Karriere wichtiger war als die Familie, die er schließlich wegen einer jüngeren "Schnepfe" verlässt. Ruperts Leben erfährt eine entscheidende Wendung, als seine Jugendliebe Mimi aus New York anruft und ihn um einen obskuren Gefallen bittet. Er soll das Versteck von Mimis Großonkel ausbauen, der während des zweiten Weltkriegs an der Hinrichtung litauischer Juden beteiligt war. Seit nunmehr 32 Jahren verbirgt er sich im Keller eines Hauses auf Long Island. Nach anfänglichem Widerstand entscheidet sich Rupert, Mimis Bitte nachzukommen. (amazon.de) Umfang: 573 S. Standort: Has ISBN: 978-3-10-030054-6
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Inhalt: "Darf's ein bisschen mehr sein? Bekannt geworden als Metzgersgattin Else Stratmann, legt Elke Heidenreich nun 9 Geschichten über die Liebe vor. So erzählt sie beispielsweise von dem kindlich-naiven Schwärmen zweier Teenager für James Dean, das ein ebenso tragisches Ende nehmen soll wie dieser selbst, von der grotesken Zuneigung einer jungen Frau zu Erika, einem überdimensionalen Plüschschwein, vom Selbstmord einer Verzweifelten aus nicht erwiderter Liebe ... amüsante, melancholische und ironische Variationen über das Thema schlechthin. Solide Unterhaltungsliteratur. Davon darf's gern ein bisschen mehr sein. (ekz-Besprechung)
Elke Heidenreich, geboren 1943, lebt in Köln. Seit 1970 ist sie freie Autorin und Moderatorin bei Funk und Fernsehen. Seit 1983 ist Elke Heidenreich Kolumnistin bei der Zeitschrift "Brigitte" und schreibt regelmäßig Buchbesprechungen für verschiedene Fernseh- und Rundfunksender.
Leseprobe: Die Liebe Mein erster Freund hieß Hansi. Er hatte dünnes braunes Haar, große erschrockene Augen und einen kleinen Spitzmausmund, und ich hatte mich in ihn verliebt, als er mir im Bus auf der Heimfahrt von einer evangelischen Jugendfreizeit die Geschichte vom Schulfreund erzählte, der sich vor seinen Augen vom Kölner Dom gestürzt hatte. Wir saßen ganz hinten im Bus. Hansi griff nach meiner Hand und sagte: «Ein Teil der Klasse ist auf den Dom gestiegen, die andern sind unten geblieben, ich auch. Und da kam er plötzlich angesegelt. » Wir fuhren gerade durch Hagen im Sauerland. Es war sechs Uhr abends, es regnete, und wir waren vierzehn Jahre alt. Den Kölner Dom kannte ich von Postkarten, und Hansi beschrieb jetzt, wie der Körper durch die Luft gefallen war wie ein dunkler Vogel, sich drehte, aufschlug, wie es krachte, das Blut spritzte, die Menschen schrien. «Bis an mein Hosenbein ist es gespritzt», sagte Hansi, seine Hand war kalt, und ich küßte ihn mitten auf seinen Mäusemund und dachte mir, wie es gewesen wäre, wenn, meine dicke Mutter vom Kölner Dom gesprungen wäre. Ein bißchen grauste mir bei dem Gedanken, aber ich stellte mir das gewaltige Spektakel und die aufregenden Folgen vor. Umfang: 174 S. Standort: Hei ISBN: 978-3-499-13470-8
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Inhalt: Friedeward liebt Wolfgang. Und Wolfgang liebt Friedeward. Sie sind jung, genießen die Sommerferien, fahren mit dem Fahrrad die weite Strecke ans Meer und reden stundenlang über Gott und die Welt. Sie sind glücklich, wenn sie zusammen sind, und das scheint ihnen alles zu sein, was sie brauchen. Doch keiner darf wissen, dass sie mehr sind als beste Freunde. Es sind die 1950er-Jahre, sie leben im katholischen Heiligenstadt, und für die Menschen um sie herum, besonders für Friedewards strenggläubigen Vater, ist ihre Liebe eine Sünde. Käme ihre Beziehung ans Licht, könnten sie alles verlieren. Als sie zum Studium nach Leipzig gehen - Friedeward studiert Germanistik, Wolfgang Musik -, finden sie dort eine Welt gefeierter Intellektueller, alles flirrt geradezu vor lebendigem Geist. Und sie lernen Jacqueline kennen, die ihnen gesteht, dass sie eine heimliche Beziehung zu einer Dozentin hat. Zu viert besuchen sie die legendären Vorlesungen im Hörsaal vierzig, gehen ins Theater, tauchen gemeinsam ein ins geistige Leben der Stadt.Und da reift in den drei Freunden der Plan: Wäre es nicht die perfekte "Tarnung", wenn einer von ihnen Jacqueline zum Schein heiraten würde? Umfang: 303 S. Standort: Hei ISBN: 978-3-518-47010-7
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Inhalt: Ein heißes Leben Herbjörg ist achtzig Jahre alt und bester Dinge. Angesichts ihres nahen Todes hat sie nicht nur ihre eigene Einäscherung organisiert, sondern auch ihre Memoiren niedergeschrieben: Neun Männer, drei Söhne - keine schlechte Bilanz. Sie hat die Welt bereist, jetzt kommt die Welt zu ihr auf den Bildschirm. In ihrer gemütlichen Garage surft sie auf den Spuren ihres bewegten Lebens und begleicht letzte Rechnungen ...
Aus d. Isländ. übers. Umfang: 400 S. Standort: Hel ISBN: 978-3-608-50112-4
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Inhalt: Deutschland 1983. Helmut Kohl regiert, die Grünen ziehen in den Bundestag ein, der Stern veröffentlicht "Hitlers Tagebücher" und Martin Schlosser wird Student in Bielefeld. Er verbringt mehr Zeit in der Uni-Cafeteria als in Vorlesungen, lässt sich treiben und verliebt sich unglücklich. Schließlich zieht er ins vom Leben umtoste Berlin um und stürzt sich kopfüber in eine Affäre, die sein Lebenfür immer verändern wird. - Der fünfte Band von Gerhard Henschels grandioser Chronik des Lebens von Martin Schlosser. Umfang: 572 S. Standort: Hen ISBN: 978-3-423-14500-8
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Inhalt: Rezension: Eine Menge Vorurteile werden mit Judith Hermanns Debütwerk beseitigt: erstens, es gibt doch gute deutsche Nachwuchsautoren, zweitens, die Gattung der Erzählung ist nicht tot, und drittens, deutsches Schreiben ist per se nicht schwerfällig und grüblerisch, sondern kann, so zeigt Sommerhaus, später, sehr leichtfüßig und virtuos daherkommen. Die Erzählperson schlüpft in neun Geschichten in verschiedene Rollen und Geschlechter: mal ist sie Enkelin, mal Geliebte, mal Künstler, mal Zuhörer. Und manchmal auch bloß Erzählerin. So schnell sie eine Intimität zum Leser aufbaut, so schnell endet die Geschichte auch wieder und es beginnt eine neue. Personen treten in das Leben der Protagonisten, und gehen wieder, reißen kleine Wunden, die lange schmerzen. Da ist der alte, einsame Mann, der seine Klassikkassetten einem jungen Mädchen schenkt, obwohl sie ihn versetzt; oder Sonja, die wie ein naives Kind in einen Maler verliebt ist und dann wie ein Geist wieder aus seinem Leben verschwindet. Gute und Böse gibt es nicht, nur Unvermögen oder Großzügigkeit. Hermanns Kunst ist unmittelbar: direkte Rede, reale Vergleiche, detaillierte Wahrnehmung. Und doch bleiben die Erzählungen angenehm unvollständig. Als hätte jemand eine Kamera auf ein paar Personen in Berlin oder New York oder sonstwo gehalten und wieder ausgeblendet. "Du mußt lernen zu warten", sagt einer ihrer Protagonisten, "auch auf die kleinen Ereignisse". Judith Hermann hat für Sommerhaus, später den Förderpreis des Bremer Literaturpreises 1999 erhalten. In der Begründung der Jury heißt es: "Judith Hermann formuliert in atmosphärisch dichter Prosa und mit großer sprachlicher Sicherheit das Lebensgefühl von Menschen, die in Liebe und Angst befangen, das wirkliche Leben verfehlen und das Scheitern der eigenen Lebenspläne mehr melancholisch beobachten als trauernd erleben. --Bettina Albert
Klappentext: Zwei Frauen, die auf einer Insel ein Spiel spielen, das "sich so ein Leben vorstellen" heißt. Ein Premierenfest, das ein unerwartetes, frühmorgendliches Ende in der Wohnung des Regisseurs findet. Ein Mann, der in seinem Sommerhaus an der Oder Besuch erhält und an eine Vergangenheit erinnert wird, die er nicht mehr kennen will. Judith Hermanns Figuren inszenieren sich ihr Leben, Sie lassen sich nur passiv oder als Zuschauer, nur spielerisch in "Lebensläufe" ziehen. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um dieselben Themen: um Liebe und Vergänglichkeit und die Angst vor dem Ungelebten, dem verhinderten Leben.
Lesermeinungen via Internet: Eine Leserin oder ein Leser aus München , 11. September 2000 Hervorragend Eigentlich gibt es nur zwei Geschichten, die mir nicht ganz so gut gefallen haben - dies jedoch gemessen an den übrigen, die hervorragend sind. Allesamt Geschichten, über denen ein Hauch von Müdigkeit und Kühle und schwebt und die unterschwellig um verlorengegangene Werte trauern, ohne zu verurteilen oder nach den Gründen zu forschen.
leander-elias@gmx.de , 7. September 2000 Ein wunderschönes Buch Für mich, der ich sehr viel lese, war dieses Buch das absolute Highlight des letzten Jahres. Mit so viel Poesie geschrieben, was in der heutigen Prosa Seltenheitswert hat, beschreibt das Buch alltägliche Lebenssituationen von nicht ganz alltäglichen Menschen. Dies geschieht in so wunderbarer Gelassenheit, daß man am Ende einer der Geschichten nur noch Lust hat zu entspannen, oder einen Spaziergang zu machen, wo man noch einmal über die Geschichten nachdenken kann. Ein Hoch auf die Gelassenheit. Umfang: 187 S. Standort: Her ISBN: 978-3-596-22394-7
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Inhalt: Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis - Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit.
Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit. Umfang: 186 S. Standort: Her ISBN: 978-3-10-397510-9
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Inhalt: Während in München Palästinenser des "Schwarzen September" das Olympische Dorf überfallen, geschehen in der Sahara mysteriöse Dinge. In einer Hippie-Kommune werden vier Menschen ermordet, ein Geldkoffer verschwindet, und ein unterbelichteter Kommissar versucht sich an der Aufklärung des Falles. Ein verwirrter Atomspion, eine platinblonde Amerikanerin, ein Mann ohne Gedächtnis - Nordafrika 1972. Umfang: 474 S. Standort: Her ISBN: 978-3-87134-734-4
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Inhalt: «Ein klappriges Auto kam die Straße runtergefahren. Es fuhr langsam auf unser Haus zu und bog in die Garagenauffahrt ein. Eine Minute stand der hellblaue Lada Niva mit laufendem Motor vor unserer Garage, dann wurde der Motor abgestellt. Die Fahrertür ging auf, Tschick stieg aus. Er legte beide Ellenbogen aufs Autodach und sah zu, wie ich den Rasen sprengte. "Ah", sagte er, und dann sagte er lange nichts mehr. "Macht das Spaß?"» Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Umfang: 253 S. Standort: Her ISBN: 978-3-7632-6430-8
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Inhalt: Ein großer Roman über ein kleines Theater: die Augsburger Puppenkiste.
Ein zwölfjähriges Mädchen gerät nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden, auf dem viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer. Vor allem aber die Frau, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Es ist die Geschichte eines einmaligen Theaters und der Familie, die es gegründet und berühmt gemacht hat. Sie beginnt im 2. Weltkrieg, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Stadttheaters, in der Gefangenschaft einen Puppenschnitzer kennenlernt und für die eigene Familie ein Marionettentheater baut. In der Bombennacht 1944 verbrennt es zu Schutt und Asche. »Herzfaden« erzählt von der Kraft der Fantasie in dunkler Zeit und von der Wiedergeburt dieses Theaters. Nach dem Krieg gibt Walters Tochter Hatü in der Augsburger Puppenkiste Waisenkindern wie dem Urmel und kleinen Helden wie Kalle Wirsch ein Gesicht. Generationen von Kindern sind mit ihren Marionetten aufgewachsen. Die Augsburger Puppenkiste gehört zur DNA dieses Landes, seit in der ersten TV-Serie im westdeutschen Fernsehen erstmals Jim Knopf auf den Bildschirmen erschien. Umfang: 279 S. : Ill. Standort: Het ISBN: 978-3-462-05256-5
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Inhalt: Mit der Arglosigkeit und kindlichen List eines Zehnjährigen erzählt Gert Hofmann in einem an Satire und Situationskomik reichen Roman über ein längst begrabenes Familienglück und über Bösartigkeiten, die sogar in den besten Familien vorkommen sollen. Umfang: 286 S. Standort: Hof ISBN: 978-3-423-12050-0
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Inhalt: Kurzbeschreibung Am 9. September 1881 in einem kleinen Dorf hoch oben in den Schweizer Bergen: Die siebenjährige Katharina wird mit ihrem jüngeren Bruder zur Großmutter geschickt. Dort soll sie die nächsten Tage verbringen, bis die Mutter ihr sechstes Kind zur Welt gebracht hat. Tage, in denen das Mädchen seine Angst zu bekämpfen und Ordnung in seine wirren Gedanken zu bringen versucht. Tage, in denen sich am Berg die Katastrophe anbahnt ... »Eine Meisternovelle, wunderschön gegen den aktuellen Zeitgeist gebürstet.« Rudolf Blum in Umfang: 156 S. Standort: Hoh ISBN: 978-3-423-12735-6
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Inhalt: Im 23. Jahrhundert ist die Erde für die Raubgier der Märkte und Mächte zu klein geworden. So beginnt die Auswanderung der Starken auf Mond und Mars; auf Erden zurück bleibt nur die alte, schwache Menschheit. Schon zwei Jahrhunderte später erweist sich der Mars als so lebensfeindlich, dass die neuen Menschen zurückkehren und brutal die Macht auf der nun friedlichen Erde an sich reißen. Was wie eine düstere Science-Fiction-Vision klingt, ist ein grandioser Roman über die uralte Frage von Emigration und Heimkehr. Reinhard Jirgl, einer der wichtigsten Autoren der Gegenwartsliteratur in Deutschland, erzählt in unvergesslichen Bildern von Gier und Gewalt, Unterdrückung und Krieg, Leben und Tod.
Auf der Shortlist Deutscher Buchpreis 2013 Umfang: 510 S. Standort: Jir ISBN: 978-3-446-24127-5
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