Inhalt: ekz-Rezension: Nach den grandiosen "Melodien" ein neues Meisterwerk des (immer noch) jungen Münchner Autors (Jahrgang 1964). Es ist die Geschichte eines genialen Literaturwissenschaftlers, der Romantiker-Fragmente fälscht, aus dem Institut entlassen wird und im Drang, seine Schuld zu vertuschen, zum Mörder wird. Es ist die Geschichte des Zerfalls einer Persönlichkeit, eines Wahnsinnigen, der nicht nur tötet, sondern selber Tod wird: "Thanatos öffnete den Koffer und entnahm ihm ein kleines Buch, in das er Zahlen, Namen und Strophen schrieb,". Mit den gleichen Worten wird Konrad beschrieben. Ein ungemein vielschichtiger Roman, der die verschiedensten Möglichkeiten des Sterbens durchspielt, glänzende Sprache, eminent starke Bilder.
Lesermeinung via Internet: Christian.Gruber@jura.ruhr-uni-bochum.de aus Bochum , 10. August 1999 Morbider Humor im Schwabenländle. Die Hauptfigur in Helmut Kraussers Roman "Thanatos" (soviel wie Totengott) Konrad Johanser ist nicht zu beneiden. Er hat Ehefrau, Geliebte und Job (Archivar im Institut für dt. Romantik) verloren und flüchtet in heimische Gefilde. Hier bei Onkel und Tante genießt er seinen wachsenden Alkoholismus und versucht das Vertrauen seines Cousins zu erlangen. Langsam driftet seine arrogante, snobistische Weltsicht ab und Konrad beginnt den Wahnsinn auszukosten. Als nach mißlungenen Geliebtenspielchen auch noch der Grund seiner Flucht und damit seine Existenz von seinem Cousin Benedikt zu verraten werden drohen, greift Johanser zum äußersten. Helmut Krausser (Fette Welt,Der große Bagarozy) mag Sprachspielchen und weniger Geschichten. Dabei ist ihm der elitäre und seltsam selbstverliebte Johanser ganz gut gelungen und auch der langsame Fall in den Wahnsinn ist wunderbar beschrieben. Was die Geschichte allerdings nicht herüberbringt, lineare Strukturen und Tempo, das hat der Einblick in Johansers Gehirnwindungen umso mehr. Krausser verfügt über eine ausufernede Vorstellungskraft und elegante Schreibweise, so daß dieser durchgeknallte Typ Johanser nicht nur vor dem geistigen Auge erscheint. Wenn Johanser dann auf seinen Moorgängen auch noch beginnt, zu phantasieren und die Geschichte vollends beginnt abzudrehen, dann hat Krausser seine stärksten Momente in Thanatos. Gerade diese Augenblicke und die widerwärtigen Boshaftigkeiten Johansers machen den morbiden Charme dieses Romans aus und ihn damit absolut lesenswert.cg (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.) Umfang: 541 S. Standort: Kra ISBN: 978-3-442-72255-6
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Schöne Literatur
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