Bundeszentrale für Politische Bildung : Schriftenreihe der Bundeszentrale für Politische Bildung ; 272 : Studien z Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland (Band 272) Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn (1993)
Standort: ESK 3 Pol
Inhalt: Die Toten sind nicht tot, am allerwenigsten in der Literatur, und sie selbst hat etwas Geisterhaftes, Nächtliches, aber in einem liebevollen Sinne: Zärtlich beobachtet sie das Leben, wenn auch aus der Ferne. Und da ist es nur zwingend, wenn in Dagmar Leupolds neuem Roman ein Toter spricht, wie zuletzt etwa auch in Romanen von Sibylle Lewitscharoff, Philip Roth oder Uwe Timm. Hier ist es Heinrich von Kleist, der über die Jahrhunderte hinweg einer Frau luftige Briefe der Zuneigung schickt oder geisterhafte Aufzeichnungen macht - ein Journal der Zuwendung und Fragen, der Meditationen und Beobachtungen, kreisend um Themen der Literatur und Radikalität, der Geschichte und ihren Hoffnungen, der Unbedingtheit und ihrer Abgründe. "Auf die Idee muss man erstmal kommen! Während die anderen arbeiten und schlafen, ergeben sich Verbindungen, die ihnen Albträume bescherten, wüssten sie davon." Die Adressatin dieses geistvollen Gespensts ist Ulrike. Nicht Kleists geliebte Schwester, auch wenn sie Ähnlichkeiten mit ihr hat, sondern eine Schwester im Geiste, in der Haltung, in der Tragik, Ulrike Meinhof. Seine Begegnung mit Meinhof ist nicht weniger als ein Zusammenstoß, der Kurzschluss zweier Epochen. Klug und poetisch, voller bohrender Fragen und wunderbaren Beobachtungen, sucht dieser Kleist - Leupolds Kleist, nicht einfach der historische - unsere und Ulrikes Nähe. Gelegentlich kommt Ulrike zu Wort, erfreut wie wir Leser über diesen ungewöhnlichen "Koalitionär", der das Faktische, die Jahrhunderte, missachtet. Einen solchen Roman hat es noch nicht gegeben. Umfang: 206 S. Standort: Leu ISBN: 978-3-406-59071-9
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Schöne Literatur
Landkreisbibliothek im Gymnasium Erding Ja, ist verfügbar.
Inhalt: Die RAF ist die Idee eines unbekannten Autodiebes namens Andreas Baader und der bekannten Journalistin Ulrike Meinhof: Die Vorstellung, durch Morde und Bombenanschläge die «potentiell revolutionären Teile des Volkes» zu mobilisieren, die sich zur «Revolution» in der Bundesrepublik erheben. Ein fataler Irrtum, der auch über zwei Dutzend «bewaffnete Kämpfer» das Leben kostet. Peters rekonstruiert, wie die RAF aus dem «Ideensteinbruch» der Studentenbewegung in West-Berlin entstand, und die Geschichte ihrer drei «Generationen»: Nachdem die Köpfe der ersten «Generation» Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin im Juni 1972 gefasst waren, ziehen andere unter dem Label «RAF» in den «bewaffneten Kampf». Sie überfallen die deutsche Botschaft in Stockholm, ermorden Generalbundesanwalt Siegfried Buback, Dresdner Bank-Chef Jürgen Ponto und Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. Der «deutsche Herbst» bricht an. An der Spitze der zweiten «Generation» eine Frau: Brigitte Mohnhaupt. Erst nach fünf Jahren aufwändigster Fahndung gelingt es BKA-Beamten 1982, sie zu fassen. Zwei Jahre später, 1984, nehmen «Baader-Meinhofs Enkel» den «bewaffneten Kampf» auf. Die dritte «Generation» ermordet zehn Menschen. Unter ihnen Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen, Siemens-Vorstandsmitglied Karl Heinz Beckurts, Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder und GSG 9-Kommissar Michael Newrzella. Die Täter der dritten «Generation» sind heute noch immer weitgehend unbekannt. Nur zwei wurden verurteilt. Das letzte Strafverfahren gegen ein einst mutmaßliches RAF-Mitglied endete am 28. September 2004. Butz Peters rekonstruierte die Geschichte der RAF aus 250 Gerichtsentscheidungen, Schilderungen ehemaliger RAF-Mitglieder und RAF-Fahnder, RAF-Papieren, Unterlagen der Ermittler von Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft und des Ministeriums für Staatssicherheit. Systematik: EMP 221 Umfang: 863 S. Standort: EMP 221 Pet ISBN: 978-3-596-17265-8
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